Der Krypto-Riese Coinbase hat rechtliche Schritte gegen die US-Börsenaufsicht SEC und die Federal Deposit Insurance Corporation FDIC eingeleitet und fordert die Einhaltung der Anfragen des Freedom of Information Act (FOIA). Diese Klagen zielen darauf ab, Licht auf die Regulierungsmaßnahmen zu werfen, die die Kryptowährungsbranche betreffen.

Coinbases Rechtsstreit um Transparenz

Coinbase hat mit Hilfe der Beratungsfirma History Associates Inc. zwei Klagen beim US-Bezirksgericht für den District of Columbia eingereicht. In den Klagen wird den Bundesfinanzaufsichtsbehörden vorgeworfen, die Integration des Kryptowährungssektors in das traditionelle Bankwesen absichtlich zu behindern.

Die FOIA-Anfragen und Vorwürfe

Der Kern der Beschwerde von Coinbase dreht sich um FOIA-Anfragen, die bei der SEC und der FDIC eingereicht wurden. Diese Anfragen zielten auf Informationen zu verschiedenen Aspekten der Kryptoregulierung ab:

  1. Ether-Regulierung: Coinbase hat Details zur Sicht der SEC auf Ether angefordert, insbesondere zu dessen Umstellung auf einen Proof-of-Stake-Konsensmechanismus. Die Ablehnung dieser Anfrage durch die SEC und die anschließende Berufung führten zur aktuellen rechtlichen Auseinandersetzung.

  2. Abgeschlossene Ermittlungen: History Associates forderte Unterlagen zu Ermittlungen gegen Zachary Coburn und Enigma MPC an. Obwohl diese Fälle vor Jahren beigelegt wurden, hielt die SEC die Dokumente zurück und verwies auf mögliche Schäden für laufende Strafverfolgungsmaßnahmen.

Spezifische Beschwerden gegen die FDIC

Die Klage von Coinbase gegen die FDIC konzentriert sich auf „Pausenbriefe“, die an Finanzinstitute verschickt wurden und angeblich von Krypto-Aktivitäten abschrecken sollten. Diese Briefe, Teil dessen, was Coinbase Operation Choke Point 2.0 nennt, werden als Versuche gesehen, die Digital-Asset-Branche von notwendigen Bankdienstleistungen zu isolieren.

Die umfassenderen Auswirkungen auf die Kryptoindustrie

Die rechtlichen Schritte von Coinbase sind nicht beispiellos. Die Kryptobörse hatte die SEC bereits im April 2023 verklagt, um Klarheit über die Vorschriften für die Kryptoindustrie zu erreichen. Diese anhaltenden Reibereien verdeutlichen den größeren Konflikt zwischen den Regulierungsbehörden und dem aufkeimenden Sektor der digitalen Vermögenswerte.

Die Notwendigkeit klarer Regelungen

Coinbase plädiert schon lange für eine klare, formelle Regelung der Kryptoindustrie. Trotz wiederholter Anfragen hat die SEC bisher keine konkreten Regelungen erlassen. Stattdessen hat die Behörde umfassendere Regeln vorgeschlagen, wie etwa eine Überarbeitung der Verwahrungsregeln für registrierte Anlageberater, die Coinbase zufolge für Krypto-Vermögenswerte ungeeignet sind.

Regulierungsmaßnahmen und Reaktion der Industrie

Die SEC hat aktiv Zwangsmaßnahmen gegen verschiedene Krypto-Plattformen, darunter Coinbase, eingeleitet, weil diese ohne ordnungsgemäße Registrierung operieren. Dies hat Kritik aus der Krypto-Community ausgelöst, die den Ansatz der SEC als „Regulierung durch Durchsetzung“ betrachtet. SEC-Vorsitzender Gary Gensler ist jedoch der Ansicht, dass die meisten Kryptowährungen wie andere Wertpapiere reguliert werden sollten.

Abschluss

Die Klagen von Coinbase gegen die SEC und FDIC unterstreichen den anhaltenden Kampf um Transparenz und faire Regulierung in der Kryptoindustrie. Im Zuge der juristischen Auseinandersetzungen wird die Forderung nach klaren, konsistenten Regulierungsrahmen für die Zukunft digitaler Vermögenswerte immer dringlicher.