Die wichtigsten Punkte

• Beim Binance-Imitatoren-Betrug geben sich Kriminelle als Binance-Mitarbeiter oder -Vertreter aus und bieten vermeintliche Dienstleistungen an, um das Geld der Nutzer zu stehlen. 

• Betrüger kontaktieren potenzielle Opfer über inoffizielle E-Mails oder Social-Media-Konten, die den offiziellen Binance-Konten ähneln. 

• Wenn du Opfer eines Binance-Imitatoren-Betrugs geworden bist, melde den Vorfall bitte sofort den zuständigen örtlichen Behörden und dem Binance-Kundendienst. 

Schütze dein Konto vor Binance-Imitatoren. In dieser Ausgabe von Know Your Scam erfährst du, wie Betrüger Vertrauen aufbauen und wie du betrügerische Binance-Profile erkennen und melden kannst.

In der heutigen Zeit kann jeder, der einen Internetzugang hat, ein betrügerisches Social-Media-Profil mit dem Namen und Logo von Binance erstellen.

Du bist vielleicht schon über gefälschte Binance-Profile in einem Twitter-Thread, in den Kommentaren eines Instagram-Beitrags oder durch direkte Ansprache über eine Messaging-App wie Telegram gestolpert. 

Die Realität ist, dass wir keine Kontrolle über die Moderation dieser Plattformen haben. Binance-Betrüger können in Sekundenschnelle ein neues Konto einrichten, selbst nachdem wir sie beim Moderationsteam der jeweiligen Plattform gemeldet haben.

Wenn es eine Sache gibt, die du über unsere Mitarbeiter wissen solltest: Wir werden Nutzer niemals – unter keinen Umständen – proaktiv über inoffizielle Kanäle kontaktieren, um Anlageberatung, die Teilnahme an einer kostenlosen Verlosung oder eine „Hintertür“ zum Entsperren deines Binance-Kontos anzubieten. 

Um dir zu helfen, dein Binance-Konto zu schützen, haben wir den vierstufigen Prozess beschrieben, den Binance-Imitatoren typischerweise anwenden, und einige Screenshots von solchen Betrügern zusammengestellt, denen wir begegnet sind. 

Ein vierstufiger Prozess, wie Binance-Imitatoren ihre Opfer betrügen

1. Aufbau einer falschen Identität

Der erste Schritt: die perfekte Lüge entwickeln. Beim Imitatoren-Betrug, über den wir in unserem Artikel von letzter Woche berichtet haben, gibt sich ein Betrüger in der Regel als Autoritätsperson aus, z.B. als Polizist. 

In diesem Fall hat der Betrüger jedoch eine falsche Identität und ein ausgeklügeltes Skript entwickelt, um sich als Binance-Mitarbeiter auszugeben. Er erstellt ein gefälschtes Konto mit dem Binance-Logo oder einem Foto einer Person, die ein Binance-T-Shirt trägt, als Profilbild. 

Die Nutzernamen enthalten oft Titel wie Binance-Kundendienst, Binance-Mitarbeiter – xxx oder Binance-Aktionen, während ihre E-Mail-Adressen den offiziellen sehr ähnlich sind.

2. Anvisierung von Opfern in sozialen Gruppen

Betrüger durchforsten den Schwarzmarkt, um an sensible persönliche Daten wie Telefonnummern, E-Mails, Identitätsnachweise und sogar Aufzeichnungen über frühere Einkäufe und Reisen zu gelangen. Diese unrechtmäßig erworbenen Daten werden dann akribisch gesichtet, um potenzielle Opfer zu identifizieren, die für eine Manipulation anfällig sind. 

Einige Betrüger ziehen es vor, neue Opfer anzulocken, indem sie eine „offizielle Binance“-Gruppe gründen, die angeblich von echten Binance-Mitarbeitern geleitet wird und Anlageberatung und lukrative Verdienstmöglichkeiten anbietet.

3. Vertrauen gewinnen

Der Betrüger beginnt nun, mit einem Skript, das genau auf das Profil des Opfers abgestimmt ist, Vertrauen aufzubauen. Das Ziel ist es, eine Beziehung zum Opfer aufzubauen, ein falsches Gefühl der Vertrautheit zu erzeugen und es schließlich dazu zu überreden, auf den Betrug hereinzufallen.

Fortgeschrittene Betrüger zeigen eine beeindruckende Fähigkeit, sich auf die Situation einzustellen, in ihren Bemühungen nicht nachzulassen und ihre Antworten im Handumdrehen zu improvisieren, selbst wenn das anvisierte Opfer zunächst nicht reagiert oder unkooperativ zu sein scheint.

4. Geschäft abschließen

Das Opfer ist auf die falsche Identität des Betrügers hereingefallen. Es wird der Aufforderung des Betrügers folgen, Guthaben zu überweisen oder, schlimmer noch, seine Login-Daten von Binance angeben. Mit dem Zugriff auf das Binance-Konto des Opfers kann der Betrüger möglicherweise das gesamte Krypto-Guthaben des Kontos in seine Wallet transferieren, bevor das Opfer wieder Zugriff darauf hat. 

Um zu veranschaulichen, wie dieser vierstufige Prozess in der Praxis funktioniert, haben wir im Folgenden einige Beispiele zusammengestellt. 

Praktische Beispiele

Beispiel 1: Informationen zum Insiderhandel – Binance-Gruppe auf WhatsApp

Der Nutzer, den wir Mark nennen, ist ein Neuling in der Kryptowelt. Er wird von einem „Binance-Analysten“ namens Morris kontaktiert. 

In einer Instagram-Nachricht informiert Morris Mark über eine WhatsApp-Gruppe, in der Krypto-Anlagetipps und Informationen zum Insiderhandel mit garantierten Renditen von bis zu 20% ausgetauscht werden. Morris lädt Mark in die Gruppe ein, in der es mehrere „Binance-Mitarbeiter“ gibt, die regelmäßig Anleitungen zum Geldverdienen posten, sowie Gruppenmitglieder, die ihre massiven Gewinne präsentieren. 

Mark bemerkt auch, dass die „Binance-Mitarbeiter“ jede Frage auf professionelle Weise beantworten. Im Glauben, dass es sich um eine legitime Gruppe handelt, folgt Mark den Anleitungen, in denen er angewiesen wird, Tokens an die Wallet-Adresse des Betrügers zu senden.

Natürlich ist nichts davon echt, und Mark wird Opfer eines Imitatoren-Betrugs. 

„Willkommen in der Krypto-Diskussionsgruppe von Binance. Wir sind die größte Krypto-Handelsplattform der Welt. Wenn du Fragen zur Kryptowährungen hast, stell sie bitte in der Gruppe, und wir werden sie so schnell wie möglich beantworten.“ – Deutsche Übersetzung der Beschreibung der betrügerischen WhatsApp-Gruppe. 

Beispiel 2: „Binance-Handelsexperte“

Auf Social-Media-Plattformen wie Instagram wimmelt es nur so von betrügerischen Profilen, die behaupten, mit Binance zusammenzuarbeiten oder bei Binance angestellt zu sein. In diesem jüngsten Fall hat der Betrüger zum Beispiel absichtlich ein @binance-Handle in seiner Biografie platziert. Beachte, dass ihre Bio auch eine Vielzahl von Schlagwörtern wie „Trading-Experte“ und „Investmentspezialist“ enthält. 

Leider versuchen böswillige Akteure oft, unseren Einfluss und unseren Ruf in der Kryptobranche – dem Millionen von Nutzern weltweit vertrauen – auszunutzen, um ahnungslose Opfer auszubeuten. Binance-Mitarbeitern ist es strengstens untersagt, auf unserer Plattform Trading- oder Anlageberatung anzubieten. Vertraue keinem „Binance-Mitarbeiter“, der behauptet, ein Handels- oder Anlageguru zu sein. Was die Partner und KOLs angeht, so überprüfen wir zwar alle streng, um sicherzustellen, dass ihre Inhalte fundiert sind, aber ihre Ansichten und Meinungen spiegeln trotzdem nicht die unsrigen wider. 

Eine einfache Möglichkeit, ein betrügerisches Instagram-Profil zu erkennen, ist, die Anzahl der Follower mit der Anzahl der Likes oder Kommentare zu vergleichen. Wenn es eine große Diskrepanz gibt, z.B. 25.000 Follower, aber nur 100 Likes und zwei Kommentare pro Beitrag, handelt es sich wahrscheinlich um ein Fake-Profil. 

Weitere Beispiele

1. Wallet-Upgrade. Der Nutzer erhält eine betrügerische Binance-E-Mail von „do.not.reply.sv.binance@gmail.com“ in der er aufgefordert wird, „ein Update zu installieren.“ Du wirst bemerken, dass die E-Mail-Adresse auf gmail.com statt auf unsere offizielle Domain binance.com endet.

2. Binance-Kundendienst. Dieser Betrüger versucht, einen Nutzer zu betrügen, indem er sich als Mitarbeiter des Binance-Kundendienstes unter dem Alias „Binance-Kundendienst“ ausgibt. 

3. Binance VIP. Dieser Betrüger bietet betrügerische Krypto-Anlageberatung unter dem Deckmantel eines Binance-Mitarbeiters an, der dabei hilft, Binance VIP zu betreiben, unser Vorteilsprogramm für institutionelle und hochvolumige professionelle Trader. 

Tipps zum Schutz vor Binance-Imitatoren

Hüte dich vor selbsternannten Mitarbeitern von Binance

• Vertraue nicht sofort einem angeblichen „Binance-Mitarbeiter“, der dich per Telefon oder über soziale Medien wie Telegram, WhatsApp, Instagram usw. anspricht. Unsere Mitarbeiter werden niemals proaktiv Nutzer über inoffizielle Kanäle anschreiben, um ihnen Anlageberatung, die Teilnahme an einem Gewinnspiel oder die Entsperrung ihres Kontos anzubieten. 

• Achte auf den Nutzernamen oder die E-Mail-Adresse, insbesondere auf den Domain-Namen am Ende. Du kannst die Authentizität von E-Mail-Adressen und Website-Links auf Binance Verify überprüfen. Nutzer sollten dennoch Vorsicht walten lassen, wenn der Link als „Verifiziert“ erscheint und Links vermeiden, die mit „Quelle nicht verifiziert“ gekennzeichnet sind.

Schütze deine privaten Informationen

Um sich vor potenziellem Betrug zu schützen, musst du deine persönlichen Daten sicher aufbewahren, einschließlich Reise-, Einkaufs- und Kontaktdaten. 

Wie bereits in diesem Artikel erwähnt, nutzen Betrüger häufig das Dark Web, um an unachtsam verwaltete persönliche Daten zu gelangen und so ihr nächstes Opfer zu finden.

Was tun, wenn du einem Betrüger zum Opfer gefallen bist?

Im unglücklichen Fall, dass du Opfer eines Betrugs geworden bist, solltest du dich vor weiteren Versuchen derselben Betrüger in Acht nehmen und keine Auszahlungen oder Überweisungen an Fremde tätigen. 

Außerdem solltest du Hilfe bei den örtlichen Behörden suchen. Wenn dein Binance-Konto kompromittiert wurde, erstatte sofort Bericht, indem du die in diesem Leitfaden beschriebenen Schritte befolgst: Wie man Betrug beim Binance-Kundendienst meldet.

Wir ermutigen auch alle Nutzer, sowohl neue als auch alte, unsere Reihe über Betrugsbekämpfung zu lesen, um sich besser gegen gängige Krypto-Betrügereien zu wappnen. 

Weiterführende Lektüre

• (Blog) Know Your Scam: Ein umfassender Leitfaden zu den gängigsten Krypto-Betrügereien 

• (Blog) Know Your Scam: Vermeintliche Krypto-Investments, vor denen du dich hüten solltest

• (Blog) Know Your Scam: Rote Flaggen zur Erkennung eines Imposter-Betrugs 

• (Blog) Know Your Scam: Job-Betrügereien, vor denen du dich hüten solltest

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