Das Reservenachweissystem von Binance: Rückblick auf ein Jahr Transparenzinitiative

2023-11-27

Die wichtigsten Punkte

  • Die Transparenz der Nutzer-Assets ist ein entscheidender Faktor, um das Vertrauen der Öffentlichkeit und der Aufsichtsbehörden in die Kryptobranche wiederherzustellen und ihr Image als reife Branche zu fördern, in der verantwortungsvolle Akteure den Ton angeben.

  • Das von Binance implementierte System zum Nachweis von Reserven (Proof of Reserves, PoR) steht für unseren Anspruch, die Mittel unserer Nutzer auf transparente Weise zu schützen. 

  • Der von Binance im November 2023 veröffentlichte Nachweis zeigt, dass Reserven für die Assets unserer Nutzer in 31 verschiedenen Kryptowerten vorgehalten werden.

Vor einem Jahr – als das Vertrauen der Öffentlichkeit in Kryptowährungen schwer erschüttert wurde – versuchte Binance durch Unterstützung einer branchenweiten Initiative, verlorenes Vertrauen wiederherzustellen. Wir wollten zeigen, dass Reife und Verlässlichkeit – entgegen der damals weit verbreiteten und auch heute noch kursierenden Auffassung – zu den wahren Merkmalen des Krypto-Ökosystems zählen. Wir haben ein sechsstufiges Konzept formuliert, um gemeinsam mit allen zentralen Kryptobörsen das Vertrauen der Menschen zurückzugewinnen. Dabei standen zwei Grundsätze Im Mittelpunkt: Transparenz und Unantastbarkeit der Nutzer-Assets.

Mit unserem im November 2022 eingeführten System zum Nachweis von Reserven (Proof of Reserves, PoR) sollten diese beiden Grundsätze in die Praxis umgesetzt werden. Den wichtigsten Teil – den verantwortungsvollen Umgang mit den Mitteln unserer Nutzer – hatten wir bereits erfüllt. Der sorgsame Umgang mit den uns anvertrauten Assets, das Vorhalten ausreichender Reserven für Auszahlungen in beliebiger Höhe und eine ausgeprägte Sicherheitsorientierung sind von Anfang an Teil der Binance-Kultur. Die Herausforderung lag jedoch darin, einen Weg zu finden, diese Aspekte besser sichtbar zu machen.

Zum Zeitpunkt der Einführung des Systems wurden lediglich BTC-Reserven ausgewiesen. Gegen Ende 2022 wurden bereits neun Tokens unterstützt. Ein Jahr später bietet das PoR-System von Binance einen Überblick über Reserven in 31 Kryptowerten, die wir für unsere Nutzer verwalten. Damit übertreffen wir alle anderen großen zentralen Kryptobörsen, die ähnliche Daten offenlegen. Außerdem weisen unsere PoR für die einzelnen Krypto-Guthaben jeweils eine Deckung von über 100 % auf. Das kontinuierlich weiterentwickelte PoR-System von Binance wurde im zurückliegenden Jahr mehrfach optimiert.

Transparente Technologie

Die Blockchain ist die ideale Umgebung, um die Transparenz der Mittel zu gewährleisten. Aufgrund der Größe unserer Nutzerbasis und unserer Geschäftsaktivitäten war es jedoch schwierig, eine technologische Lösung zu entwickeln, um den einfachen Zugriff auf zuverlässige Reservenachweise für alle zu ermöglichen. 

Das ursprüngliche System nutzte das kryptografische Verfahren des Merkle-Baums, mit dem große Datenmengen in einem einzigen Hash-Wert konsolidiert werden können, um die On-Chain-Daten unserer Reserven zu summieren. Bei der Verifizierung wird ein Merkle-Baum erstellt, der die Nutzer-IDs mit dem Nettowert ihrer Assets auf Token-Ebene verschlüsselt. Das Ergebnis, die sogenannte Merkle-Wurzel, fungiert als kryptografisches Siegel, das alle darin enthaltenen Daten „zusammenfasst“. Mit dieser Methode können die Nutzer auch bestimmte Teilmengen der verschlüsselten Daten verifizieren und so überprüfen, ob ihre eigenen Assets sicher gespeichert sind.

Dieses Konzept hätte jedoch nur dann volle Transparenz gewährleisten können, wenn die einzelnen Kontoguthaben öffentlich einsehbar gewesen wären – was für uns aus Sicherheits- und Datenschutzgründen nicht akzeptabel war. Hinzu kam, dass ein herkömmlicher Merkle-Baum potenziell manipulierbar ist, indem gefälschte Nutzerkonten mit negativem Guthaben hinzugefügt werden können, um das Gesamtbild zu verzerren.

Um diese Unzulänglichkeiten zu beseitigen, haben unsere Entwickler im Februar 2023 den Merkle-Baum um zk-SNARK-Protokolle (eine Form des Zero-Knowledge-Beweises) erweitert. Mit dieser Art von kryptografischem Beweis kann eine Partei die Gültigkeit einer Aussage gegenüber einer anderen Partei nachweisen, ohne den Inhalt der Aussage zu kennen. In diesem Fall kann Binance beweisen, dass die Guthaben seiner Nutzer vollständig gedeckt sind, ohne das Guthaben der einzelnen Nutzer offenlegen zu müssen. Mit der Kombination aus zk-SNARK und Merkle-Baum können Nutzer verifizieren, ob ihr Guthaben in die Berechnung des gesamten Netto-Guthabens der Nutzer einbezogen wurde.

Zusammenarbeit mit der Community

Wir waren das erste Krypto-Unternehmen, das die zk-SNARK-Technologie in Lösungen für den Nachweis der Zahlungsfähigkeit (Proof of Solvency) integriert hat. Damit auch alle anderen Unternehmen der Branche vor dieser Innovation profitieren können, haben wir unseren PoR-Code als Open Source bereitgestellt. Außerdem haben wir die Community um Feedback gebeten, um das System noch robuster zu machen – und die Community ist unserer Bitte nachgekommen.

Kurz nach Veröffentlichung des Februar-Nachweises hat beispielsweise ein Blockchain-Sicherheitsunternehmen unseren Code geprüft und auf eine Schwachstelle in der aktualisierten PoR-Lösung hingewiesen, die wir umgehend beseitigt haben. Dieser Fall ist beispielhaft für unseren Ansatz, die Priorisierung der Transparenz von Nutzer-Assets branchenweit zu fördern. Wir verstehen das nicht als Wettlauf. Wir möchten vielmehr, dass all unsere Branchenkollegen in diesem Bereich besser werden, und wir sind dankbar für jeden externen Input, der uns dabei hilft, auf diesem neuen Gebiet weiter voranzukommen. Wenn wir verlorenes Vertrauen durch Transparenz zurückgewinnen können, gibt es am Ende nur Gewinner.

Binance verpflichtet sich, die Assets seiner Nutzer jederzeit mindestens im Verhältnis 1:1 zu decken und kontinuierlich an innovativen Möglichkeiten zu arbeiten, um den Nutzern durch Transparenz unserer Reserven ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Laut der jüngsten 12. Version unseres Reservenachweises verfügten wir Anfang November über ausreichende Reserven zur Deckung von 104 % der Netto-BTC-Nutzerguthaben, von 105 % der Netto-ETH-Nutzerguthaben, von 111 % der Netto-BNB-Nutzerguthaben und von mehr als 118 % aller Netto-USDT-Guthaben, die Nutzer auf unsere Plattform eingezahlt haben. Deine Mittel sind bei Binance sicher – und du kannst es jederzeit selbst überprüfen.

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